Kognitive Verhaltenstherapie (KVT)

DIE BASIS: GEIST UND KÖRPER GEHÖREN ZUSAMMEN!

Denken, Fühlen, Körperreaktionen und Verhalten sind in Wirkketten miteinander verbunden - leider häufig nicht sehr konstruktiv, d.h. mit negativen Folgen für unsere mentale Gesundheit.

Dies bietet jedoch auch zugleich den Ansatzpunkt für eine erfolgreiche Veränderung und Heilung!

DAS ZIEL: EMOTIONALEN STRESS VERMEIDEN

Anders als der Begriff vermuten lässt, stehen bei der KVT tatsächlich die Gefühle und nicht das Verhalten im Mittelpunkt!  Unsere Gefühle sind letztlich auch nur Kopfsache: Sie werden durch die Art und Weise unseres bewussten oder unbewussten Denkens, durch unsere verinnerlichten oder spontanen Werturteile & Normen gesteuert. Je kritischer dabei die Einschätzung, bzw. Bewertung einer Situation, Person oder Sache ausfällt, umso stärker ist das daraus hervorgehende negative Gefühl sowie körperliche Begleitsymptome (vgl. Graphik zum Grundmodell der Emotionsentstehung).


“Es sind nicht die Dinge selbst, die uns beunruhigen, sondern die Vorstellungen und Meinungen von den Dingen”


schrieb bereits der griechische Philosoph Epiktet. Wir Menschen werden also nicht durch “die Dinge” beunruhigt, sondern durch die Ansichten, bzw. Bewertungen, die wir darüber haben. Sogenannte Kognitive Interventionsmethoden helfen, ungünstige, irrationale - letztlich krankmachende - unbewusste Denkkonzepte und Schemata aufzudecken, um sie durch zielführendere und angemessene zu ersetzen.

METAKOGNITION: EIGENE GEDANKENFALLEN ERKENNEN UND VERÄNDERN

Im Mittelpunkt einer KVT - Therapie steht das (Wieder-)Erkennen, Überprüfen und ggf. Verändern von unbewusst verinnerlichten Wertmaßstäben, Normen und häufig zirkulär ablaufenden Gedanken, da diese meist für das Entstehen emotionaler Probleme und innerer Anspannung verantwortlich sind.


 SELBER
"KOGNITIVE INTERVENTIONS -TECHNIKEN"
 ALS HANDWERKSZEUG  FÜR HEILUNG ERLERNEN


Nach Veränderung der "schädlichen", mitunter regelrecht krankmachenden (sogenannten "dysfunktionalen") Normen lernen meine Klienten mit Hilfe strukturierter Arbeits- und Übungsschritte, ihr neues Denken und Fühlen in Alltagssituationen aktiv umzusetzen, um die gewonnen theoretischen Erkenntnisse durch neue Erfahrungen auch glauben zu lernen und auf der Verhaltensebene dauerhaft umzusetzen.


UMLERNEN DURCH EMOTIONALES
ERLEBEN NEUER MUSTER


Der Veränderungs-/Heilungsprozess findet also nicht nur gedanklich sondern umfassend, auf den Ebenen Denken, Fühlen und Verhalten statt und bewirkt nachhaltige Veränderungen ("Neuroplastizität").


Das SKR Modell der IKVT nach H. Stavemann



DER THERAPIE­PROZESS - WAS ERWARTET SIE?

In meinen Sitzungen verfolge ich einen ganz klaren Ansatz: Der Therapieprozess ist absolut ziel- und ergebnisorientiert, strukturiert und transparent. Auf der Basis einer problem- (nicht symptom!-) orientierten Diagnostik werden aktuelle Aspekte Ihres eigenen beruflichen und privaten Alltags analysiert und nachfolgend konsequent gemeinsam bearbeitet. Ergänzend erfolgt eine Einordnung nach dem sog. „ICD 11“ Klassifizierungsstandard der Worl Health Organization (WHO). Dies ist der aktuelle weltweit benutzte (auch von deutschen Krankenkassen) Standard zur internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme. Die durchschnittliche Dauer eines Therapieprozesses beträgt etwa 16 - 25 Sitzungen. Schwerwiegende Probleme verschiedener Bereiche, die sich in der Regel über mehrere Jahre/Jahrzehnte aufgebaut haben, erfordern meist eine klassische Therapiedauer im Umfang von ca. 50 Sitzungen.


DAS FUNDAMENT ERFOLGREICHER VERÄNDERUNG

Natürlich muss zwischen Ihnen als Klient/in und mir als Therapeut „die Chemie stimmen“, das heißt eine tragfähige Beziehung möglich sein. Darüber hinaus stellt vor allem die Entwicklung eines zielführenden Behandlungsplans die Basis für eine erfolgreiche Therapie (= Arbeitsprozess) dar.
Ein erstes Kennenlerngespräch ist für Sie als Privatklient kostenfrei sowie unverbindlich und vermittelt Ihnen einen Einblick in meine Arbeitsweise.


 

WORUM ES NICHT GEHT

Langwierig problematische Aspekte aus der Kindheit zu „suchen“ und zu thematisieren oder z. B.  eine „Schuldfrage“, bzw. Schuldzuweisung an einen oder beide Elternteile zu stellen, findet in der Kognitiven Verhaltenstherapie nicht statt. Es geht vorrangig um das Hier und Jetzt und die Frage, was Sie künftig für ein gutes Leben nach Ihren Maßstäben und Zielen benötigen.


HILFE ZUR SELBSTHILFE

Extrem wichtig: Ich als Therapeut kann Ihre Probleme nicht wegzaubern, bzw. für Sie lösen. Ich bin für die therapeutische Anleitung des Prozesses zuständig, die Umsetzung, d. h. die aktive Arbeit liegt bei Ihnen – genauso wie auch der Gewinn in Form von (hoffentlich) regelmäßigen Fortschritten! 


 

WAS SIE MITBRINGEN SOLLTEN

Auf den Punkt gebracht: Die Fähigkeit und Bereitschaft zur Selbstreflexion eigener Gedanken, Gefühle und Verhaltensmuster, die Fähigkeit zum Perspektivwechsel, um sich auch in andere Menschen empathisch hinein zu versetzen.

 

Ferner Motivation zur Veränderung und Übernahme von Selbstverantwortung (nicht „das Leben“ oder andere Menschen sind für die eigenen Stimmungen verantwortlich - auch wenn es häufig danach ausschaut!). Zu guter Letzt die aktive Beteiligung am Prozess durch Reflexion durchgeführter Sitzungen und dem Erledigen von Aufgaben für zu Hause.








 


Der THERAPIE PROZESS DER
KOGNITIVEN VERHALTENSTHERAPIE
IM ÜBERBLICK


1. Schritt: Problemidentifikation & Zielbestimmung

Am Anfang steht die professionelle Identifikation und Einordnung des persönlichen Problems im Hinblick auf kognitive-, emotionale- und Verhaltenssymptome sowie (zumeist unbewusste) dahinter liegende Ursachen, die das eigentliche Problem darstellen. In der Praxis zeigen sich vor allem Selbstwertprobleme, Aufschieberitis (Prokrastination), Ärgerstörungen aufgrund von mangelnder Frustrationstoleranz ("ego-disturbance”/"frustration disturbance”) und existenzielle (Angst-) Probleme als zentrale Themen. Darüber hinaus jedoch auch metaphysische, bzw. lebensphilosophische Fragen nach der Sinnhaftigkeit des eigenen Lebens und/oder Lebenszielen – bzw. einer entsprechenden Leere, die letztlich vielen Menschen irgendwann Probleme (bis hin zu manifesten Erschöpfungs - Depressionen) bereitet.

Häufig ist es vor der eigentlichen Bearbeitung problemrelevanter Muster wichtig, zunächst konkrete Ziele für alle Lebensbereiche zu reflektieren und ggf. neu zu definieren. Dieser Arbeitsschritt  irritiert häufig Patienten, die sofort mit ihren Problemen "loslegen", bzw. diese loswerden möchten. Er stellt jedoch die unabdingbare Basis, bzw. Ausrichtung für eine nachfolgende erfolgreiche Veränderungsarbeit dar: Es gilt vorab zu bestimmen wozu und wohin Sie sich denn verändern möchten.


2. Schritt: Aufklärung/Information  („Psychoedukation“)

Vermittlung des zentralen Modells zur Emotionsentstehung und –steuerung: Hier geht es darum zu erkennen, was Emotionen sind, wie sie entstehen und worin der Zusammenhang zwischen Gedanken, Gefühlen, Körperreaktionen und Verhaltensweisen besteht. Der wichtigste Punkt ist die – ja eigentlich recht banale – Erkenntnis, dass wir für unsere Gefühle letztlich selbst verantwortlich sind und direkten Einfluss auf unser emotionales Erleben haben. Hier liegt auch der Hebel – oder etwas pathetischer formuliert – der Schlüssel zum Glück: Wir sind nicht getrieben von äußeren Umständen oder abhängig von anderen, sondern können unser Seelenheil selber beeinflussen und in die Hand nehmen!


 

3. Schritt: Analyse vorhandener Gedanken/Denkstile

Erfassen bewusster und Rekonstruktion unbewusster eigener vor allem „ungesunder“ Konzepte und Denkstile: Hier geht es um die Reflexion des eigenen Denkens, da dieses eine enorme Bedeutung für die Entstehung unserer Gefühle hat. Eine Erkenntnis, die nicht wirklich neu ist, sondern bereits von antiken Philosophen wie Sokrates und Epiktet aufgezeigt wurde. Sinnvollerweise kommen daher in diesem und dem nächsten Prozessschritt verschiedene Formen “Sokratischer Dialoge” zum Einsatz. Insbesondere, um konkrete aber auch abstrakte lebensphilosophische Fragestellungen wie “Darf ich…”, “Soll(te) ich nicht…”, “was ist für mich (z. B.) eine gute Mutter/Vater/Führungskraft”, was bedeutet mir Sicherheit/ Gerechtigkeit”, was ist richtig/falsch…” zu klären.



4. Schritt: Überprüfung vorhandener Denkstile

Prüfen identifizierter Konzepte auf Angemessenheit und Funktionalität: Anhand von verschiedenen Kriterien werden die eigenen Gedanken zunächst in sogenannten Sokratischen Dialogen gemeinsam, dann selbstständig auf Sinnhaftigkeit, Angemessenheit und negative Konsequenzen für die eigenen Ziele “abgeklopft”, bzw. gecheckt. Ziel ist es, selber die eigenen "Denkfallen zu erkennen.


 

5. Schritt: Erstellen neuer Glaubenssätze/Denkkonzepte

Beim Erstellen neuer, funktionaler Denkkonzepte geht es darum, herauszufinden, was im Hinblick auf die eigenen Ziele günstigere, bzw. funktionalere Gedanken/Glaubenssätze sind. Dabei gilt es auf die Entkopplung, bzw. Auflösung problematischer Denkkonzepte (sogenannter "Dysfunktionaler Denkstile”) zu achten, weil es sonst nach kurzer subjektiver Erleichterung recht schnell erneut zur Wiederkehr alter Probleme, bzw. zu Symptomverschiebungen kommt.
Dieser wichtige Arbeitsschritt stellt die Basis erfolgreicher Veränderungen dar: Im Coaching oft „Reframing“ - also Umdeutung - genannt, geht es hier um eine authentische „kognitive Umstrukturierung“. Dies bedeutet, dass jemand aus einer inneren Abwägung heraus eine neue Sichtweise/Einstellung, bzw. Bewertung gegenüber einem ihm/ihr bekannten Sachverhalt entwickelt und diese dann künftig auch glaubt.



6. Schritt: Training neuer mentaler Muster in Theorie und Praxis

Hier geht es um die eigentliche Veränderung durch das Training und die „neurologische Bahnung“ der neuen kognitiv-emotionalen Glaubenssätze / Denkkonzepte und entsprechenden Muster in Theorie und Alltag. Eigentlich mehr ein Lernprozess, denn ein "Schritt” - und letztlich die zentrale Herausforderung:  Es gilt nun, zunächst theoretisch, dann imaginativ und schließlich in der beruflichen und/oder privaten Realität, neue, "gesündere” Konzepte gedanklich und emotional zu trainieren. Neurologisch betrachtet werden alte automatisierte, d.h. unbewusste Reaktionsweisen gehemmt, bzw. abgeschwächt und durch neue Bahnungen ersetzt. Um nachhaltige Veränderungen zu erzielen braucht es letztlich Zeit, Disziplin und Ausdauer für diesen inneren neurologischen Lernprozess. In diesem werden die eigenen Gedanken, Gefühle und Verhaltensmuster reflektiert und ursprünglich angelegtes problematisches Erleben und Verhalten durch neue konstruktive Muster (“Schemata”) ersetzt.  Das kontinuierliche Üben und sich bewusst machen der emotionsbasierten Erfahrungen "schleift" dann regelrecht die gewünschten neuen Muster neurologisch ein. Die neu trainierten Gewohnheiten sind dann der Schlüssel zum gewünschten Therapieerfolg!


Hier bietet sich ein Vergleich mit der Physiotherapie an - die vermutlich jedem Rückengeplagten bekannt sein dürfte: DIe alleinige (verstandesgemäße) Kenntnis der eigenen muskulären Defizite und Dysbalancen alleine bringt noch keine Schmerzlinderung, bzw. Heilung. Für eine nachhaltige Besserung - und Stärkung im Alltag - benötigt es ein bewusstes, aktives und kontinuierliches Training. Dies stellt dann auch die Basis für neue Bewegungsmuster und gesündere Gewohnheiten im Alltag dar. Los gehts!